Kündigung, Kampfstoff, Kohlenmonoxid und Passivraucher

C. Sonderfälle von K

Berufskrankheiten – Übersicht A-Z

K wie Kafka

Kafka war Beamter in der österreichischen Arbeiterunfallversicherung, worauf die deutschen Berufsgenossenschaften in Festschriften gerne und oft hinweisen. Demgegenüber mutet die berufsgenossenschaftliche Ablehnungspraxis etwa bei den Asbestkrebsfällen in ihren zahlreichen Erscheinungsformen nachgerade „kafkaesk“ an.

K wie Kampfstoff

Die Auswirkungen des Gelbkreuzkampfstoffes „Lost“ für Angehörige von Munitionsbergungs- und -beseitigungstrupps etwa sind unter der BK-Nr. 1311 zum Thema der Alkylsulfide erfaßt, siehe dort zu A wie Alkylsulfide.

K wie Kellner, der als Passivraucher an Lungenkrebs erkrankt

Vergleiche die Ausführungen zum Stichwort Lungenkrebs.

K wie Kohlenmonoxid

Kohlenmonoxidvergiftungen können arbeitsunfallartig auftreten und tödlich ausgehen. Als Berufskrankheit sind sie unter der Nr. 1201 erfaßt. Kohlenoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. CO vermischt sich leicht mit Raumluft und kann festes Material, wie Erdreich und Mauerwerk unbemerkt durchdringen. CO ist im Stadtgas enthalten, im Abgas von Motoren usw. Auch in Brandgasen und in Explosionsschwaden können sehr hohe Konzentrationen auftreten. Gefahrenquellen sind Arbeiten an defekten oder fehlerhaft betriebenen Heizanlagen, an offenen Feuerstellen, z.B. Koksöfen, an defekten Gasleitungen, bei Bränden und Explosionen, hauptsächlich in geschlossenen Räumen, Tunneln und Untertagebetrieben, sowie an laufenden Automotoren in abzugsbehinderten Räumen („Garagentod“).

Ein besonders tückischer

Fall: Ein Geschäftsreisender wird eingeschneit auf der Straße und läßt den Motor laufen, um die Autoheizung in Betrieb zu halten. Die Abgase dringen in den Fahrgastraum ein. Der Geschäftsreisende erstickt.

Chronische Vergiftungen und Spätschäden sind beobachtet worden wie etwa an Morbus Parkinson erinnernde Krankheitsbilder. Es können funktionelle und organische Herz- und Gefäßveränderungen auftreten. Eine Kohlenmonoxidvergiftung soll nach einem Urteil geeignet sein, eine Epilepsie zu verursachen.

Hinweis: Erfüllt eine Vergiftung sowohl die Voraussetzungen eines Arbeitsunfalls als auch einer Berufskrankheit, wird dies in der Praxis regelmäßig als Berufskrankheit abgehandelt.

K wie Kündigung

Der Heimweg von der Arbeit nach Erhalt der Kündigung dürfte noch unter Versicherungsschutz stehen.

Nicht auszuschließen ist überdies der Versicherungsschutz in folgendem

Fall: Ein Vorgesetzter beschimpft einen Versicherten in übler Form und kündigt fristlos das Arbeitsverhältnis, unter Vorschieben unzutreffender Gründe. Der Versicherte nimmt sich auf dem Heimweg das Leben.

Hinweis: Der erste Körperschaden könnte ein seelisches Trauma sein, das dem Versicherten vom Vorgesetzten versetzt worden wäre. Je nachdem wäre der Suizid mittelbare Unfallfolge.

Anderer

Fall: Dem Verletzten wird wegen der Folgen des Arbeitsunfalls vom Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis aufgekündigt, weil er der vertraglichen Arbeitsleistung nicht mehr gewachsen ist.

Abgesehen davon, daß Sie binnen drei Wochen gegen die Kündigung beim Arbeitsgericht Klage erheben können, haben Sie Anspruch gegen die Berufsgenossenschaft auf Berufshilfeleistungen, Eingliederungshilfen an einstellungswillige Arbeitgeber, selbst an den bisherigen Arbeitgeber sind solche Leistungen denkbar, Umschulung, Umrüstung des Arbeitsplatzes usw.. Sinnvollerweise nimmt der Berufshelfer bei einem schweren Arbeitsunfall schon vorher Kontakt mit Ihnen noch im Krankenhaus auf, um die anstehenden Dinge angemessen zu regeln.

Latenzzeit
Leber

Unfälle am Arbeitsplatz